Skip to content

Evaluation in virtuellen Austauschen

Lehrziele dieses Moduls:
  • Sie kennen Formen, Funktionen und Ziele sowie mögliche Dimensionen / Schwerpunkte von Evaluationen.

  • Sie kennen Methoden für Evaluationen und können je nach Evaluationsziel / -schwerpunkt eine passende Methode auswählen.

  • Sie kennen mögliche Ergebnisse von Evaluationen und entsprechende Handlungsoptionen.

1. Einstieg

Haben Sie schon einmal eine Ihrer Lehrveranstaltungen evaluiert? Wie haben Sie evaluiert?

Warum evaluiert wird, kann unterschiedliche Gründe haben. Überlegen Sie und kreuzen Sie an:

1.1 Was ist eine Evaluation?

„Unter Evaluation versteht man eine systematische, auf vorliegenden oder neu erhobenen Daten beruhende Beschreibung und Bewertung von Gegenständen der sozialen Wirklichkeit.“ (Beywl / Schepp-Winter 2000: 17)

Diese Definition aus der Evaluationsforschung lässt sich relativ einfach auf unseren Kontext übertragen: Der Evaluationsgegenstand, um den es sich bei uns handelt, sind Virtuelle Austauschprojekte. Wie aus dieser Definition auch hervorgeht, ist mit einer Evaluation ein gewisser wissenschaftlicher Anspruch verbunden, denn sie soll systematisch und datenbasiert sein. In diesem Modul werden wir Ihnen daher vorstellen, wie Sie bei der Konzeption und Durchführung von Evaluationen vorgehen können und welche Daten Sie für die Evaluation Ihrer eigenen VA-Projekte erheben und nutzen können. Im Folgenden werden Sie konkrete, praktische Hinweise erhalten, die Sie dazu befähigen sollen, Ihre VA-Projekte eigenständig zu evaluieren.

1.2 Warum sollte ich mein VA-Projekt evaluieren?

Im Zusammenhang mit Unterricht verfolgen Evaluationen i.d.R. das Ziel der Verbesserung der eigenen Lehre, in unserem Fall die Verbesserung unserer VA-Projekte. Nun könnte man argumentieren, dass man dieses Ziel auch durch Beobachtung und Selbstreflexion erreichen kann. Tatsächlich ist eine aktive und situationsangemessene Reflexionsfähigkeit auch die Voraussetzung für eine Selbstevaluation. Im Bereich der Lehre handelt sich in den meisten Fällen um Selbstevaluationen, da Sie (und Ihr*e VA-Partner*in*nen) sowohl für den Evaluationsgegenstand (in diesem Fall das VA-Projekt) als auch die Evaluation selbst zuständig sind. Es gibt also keine Evaluationen durch Außenstehende wie bei Fremd- oder Peerevaluationen. Damit geht eine Doppelrolle einher, die Ihnen bewusst sein sollte und die Interessenskonflikte mit sich bringt: denn Sie möchten vermutlich, dass Ihr Unterricht von den Lernenden als positiv und zielführend wahrgenommen wird und sie die gesetzten Lehr- und Lernziele erreichen.

Um diesem Interessenskonflikt entgegenzuwirken und unsere Reflexionsfähigkeit zu unterstützen, helfen Evaluationen und konkrete Evaluationsergebnisse, welche „als eine Art erweiterte Fremdperspektive dienen“ (von Werthern & Knödler o.J.: 4) und damit als Grundlage dafür, das entwickelte und durchgeführte VA-Projekt sowie die eigenen Lehrhandlungen zu überprüfen und zu verbessern. Letztendliches Ziel einer Evaluation ist es folglich, konkrete Hinweise für die (Weiter-)Entwicklung der eigenen Lehre und Lehrprojekte zu erhalten und diese aktiv umzusetzen (vgl. Abb. 1).

Abbildung 1: Kreislauf von Aktion und Reflexion (angelehnt an Altrichter / Posch / Spann 2018: 14)

Evaluationen können sowohl im Anschluss, bzw. am Ende eines VA-Projekts als auch während eines VA-Projektes stattfinden. Letzteres bietet Ihnen die Möglichkeit akute Probleme bereits während des Projekts wahrzunehmen und gegenzusteuern. Dadurch können Sie den Erfolg Ihrer Lernenden erhöhen und ein mögliches Scheitern des Projektes verhindern.

1.3 Wie passt die Evaluation in mein VA-Projekt?

Eine systematische Vorgehensweise bei einer Evaluation setzt bestimmte Schritte voraus. Überlegen Sie in dieser Übung, wie die verschiedenen Schritte der Planung und Durchführung von VA-Projekten und Evaluationen ineinandergreifen könnten. Sortieren Sie dafür die folgenden Schritte in einer logischen Reihenfolge.

This work © 2024 by Dr.in Almut Ketzer-Nöltge is licensed under CC BY-NC-ND 4.0