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2. Mehrwerte virtueller Austausche

Durch die Globalisierung leben wir in einer zunehmend interdependenten Welt, die geprägt ist von Komplexität, Mehrdeutigkeiten und zahlreichen Unsicherheiten. #VUCA #BANI
Virtuelle Austausche bieten eine einzigartige Gelegenheit, fachliche Kompetenz zu erweitern und durch Mehrperspektivität komplexe Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Sie fördern den interkulturellen Dialog und verbinden Sprache und Kultur, wodurch Teilnehmende ihre sprachlichen Fähigkeiten und ihr kulturelles Verständnis vertiefen können. Zudem tragen virtuelle Begegnungen zur Internationalisierung bei, indem sie globalen Austausch ermöglichen, ohne physische Mobilität vorauszusetzen. Gleichzeitig werden wichtige Schlüsselkompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, digitale Kompetenzen und Teamarbeit gestärkt, die in einer zunehmend vernetzten Welt unverzichtbar sind.

VA stellen eine besondere Form hybrider Bildungsräume dar, bei der Lernende zweier oder mehrerer geografisch entfernter Orte digital und kollaborativ interagieren. Sie sind Lehr-/Lernszenarien, welche die vielfältigen Möglichkeiten digitaler Medien mit den Lernformen des kollaborativen Arbeitens und (inter-) kulturellen Lernens verbinden (O’Dowd, 2022). Den teilnehmenden Lehrenden und Lernenden ermöglichen sie vergleichsweise kostengünstig und umweltschonend, internationale Erfahrungen zu sammeln sowie Lerninhalte in fachliche und globale Zusammenhänge zu stellen, indem diese direkt in internationalen Lernendenteams bearbeitet werden. (Markovic: 96)

Doch was bedeutet das für Lehren und Lernen? Worin sehen VA-Expertinnen, Lehrende und Lernende Mehrwerte virtueller Austausche? In den folgenden drei Auszügen aus Projektberichten und Studien finden Sie bereits einige Antworten, die Sie im Folgenden noch vertiefen können!

2.1 Fachliche Kompetenz und Perspektivenvielfalt

Aufgabe 1:
Überlegen Sie: Inwiefern wird die fachliche Kompetenz in einem VA gefördert? Welche Rolle spielt hierbei Perspektivenvielfalt?
Notieren Sie ihre Ideen und sehen Sie sich im Anschluss die Präsentation an.

Aufgabe 2: Fügen Sie den passenden Begriff an der richtigen Stelle ein.

Aufgabe 3: Welche in der Präsentation genannten Potenziale für die Bereiche fachliche Kompetenz und Perspektivenvielfalt sind Ihnen besonders wichtig? Ergänzen Sie Ihre Ideen aus Aufgabe 1.

2.2 Sprache und Kultur

Aufgabe 4: Sehen Sie sich die Wortwolke der Evaluate-Umfrage (Evaluate: 38, Fig.15) an. Welche Begriffe werden hier im Rahmen von ‘Inter’kulturalität am häufigsten genannt?
Sehen Sie sich im Anschluss die Präsentation Kultur und Sprache an. Worin liegen die Mehrwerte von VA im Bereich Sprache und Kultur? Notieren Sie die für Sie wichtigsten Mehrwerte.

2.3 Digitale Kompetenzen

Der folgende Auszug ist aus dem Beitrag “Virtual Exchanges als Gewinn für religiöse Bildungsprozesse und sprachsensiblen Religionsunterricht? Eine Standortbestimmung der Potenziale und Herausforderungen in religionspädagogischer Perspektive” von Lena Tacke, TU Dortmund.

Aufgabe 5: Lesen Sie sich den kurzen Auszug durch: Was gehört, nach Tacke, alles zu einer digital literacy?

“Als Lehr- und Lernform, die mit digitalen Mitteln arbeitet, trägt VE auch zur Förderung einer digital literacy bei. Hierunter lassen sich digitalisierungsbezogene Kompetenzen zusammenfassen, die zur Partizipation an einer digitalen Welt unerlässlich sind (Pietraß, 2012). Dabei steht nicht nur das Verständnis und die Nutzung digitaler Technologien, wie VR, AR und KI, im Fokus, sondern auch die Reflexion der Wirkung der Digitalisierung und Digitalität aus anwendungsbezogener und gesellschaftlich-kultureller Perspektive (Buhl, Bonanati & Eickelmann, 2021, S. 32). Indem VE das Aushandeln gemeinsamer oder verwandter Probleme der Lernenden mit Peers ermöglicht, ergänzen sich fachspezifische und fachübergreifende Zugänge. Unterschiedliche Perspektiven können eingebracht und kennengelernt werden. Dies entspricht den Zielen des Digital Education Action Plan (2021-2027) der EU (European Union, 2020), der beispielsweise eine stärkere Vernetzung und Internationalisierung digitaler Bildung fokussiert.” (Tacke: 99)

Neugierig auf den gesamten Beitrag?
Lesen Sie den gesamten Artikel hier:
https://doi.org/10.11576/hlz-5240

Aufgabe 6: Worin liegt der Mehrwert virtueller Austausche im Bereich digitaler Kompetenzen?

2.4 Internationalisierung

Aufgabe 7: Welche Potenziale birgt ein VA für den Bereich Internationalisierung? Notieren Sie die für Sie wichtigsten Aspekte.

2.5 Zusammenfassung

Sie sehen, die Potenziale von virtuellen Austauschen sind vielfältig und reichhaltig. Durch den Einsatz von digitalen Technologien ermöglichen es virtuelle Austausche, eine globale Lerngemeinschaft zu schaffen, in der Studierende unterschiedlicher kultureller Hintergründe zusammenkommen können, um gemeinsam zu lernen und sich auszutauschen.

Sehen Sie sich ihre Notizen an, die Sie im Laufe des Kapitels angefertigt haben.

Aufgabe 8: Worin sehen Sie den größten Mehrwert, den ein VA für Ihr Seminar hat?
Sortieren Sie: An oberster Stelle steht der für Sie wichtigste Mehrwert.
Hinweis: Es gibt in dieser Aufgabe kein richtig oder falsch!

EXKURS: Hören Sie abschließend im FRAMES-Podcast Erfahrungsberichte Dozierender zu VA.

Wir haben gesehen: Virtuelle Austausche fordern und fördern zahlreiche Schlüsselkompetenzen. Neben fachlicher Kompetenz sind als weitere wichtige Schlüsselkompetenzen digitale Kompetenzen, soziale Kompetenzen, wie Kommunikationsfähigkeit, Problemlösungskompetenz, Teamfähigkeit etc. sowie sprachliche und (inter)kulturelle Kompetenzen zu nennen.
Zu letzterem zählen beispielsweise auch kritisches Denken, (Selbst-) Reflexion sowie Problemlösungsfähigkeiten. All diese Kompetenzen werden oftmals auch als 21st century skills bezeichnet. Im folgenden Kapitel erfahren Sie mehr über Kompetenzmodelle und können auch einen kritischen Blick darauf werfen.

This work © 2024 by Christine Magosch is licensed under CC BY-NC-ND 4.0